Sie wirkt bescheiden und steht eher unscheinbar auf der Bühne, allein mit ihrer Gitarre, doch dann hat sie beim Ertönen der ersten Klänge plötzlich den ganzen Raum in ihrem Bann. Diesen wunderbaren Einstieg in einen vielversprechenden Konzertabend machte die junge schwedische Sängerin Anna Leone. Sie wirkte ein bisschen schüchtern, aber wow, konnte sie singen. 

Kurz nach 21 Uhr war es dann Zeit für Jacob Banks und seine Stimme hat – egal wie oft man sie schon live erleben durfte - jedes Mal den gleichen, Gänsehaut-Effekt. So intensiv, dunkel und gefühlsschwer, wie es das nur selten gibt. Der Brite mit nigerianischen Wurzeln bewies eine unglaubliche Bühnenpräsenz und wenn man sich im Bierhübeli umschaute, so sah man die einen oder anderen glasigen Augen – diesen Effekt hat Jacob eben. 

Einige Songs später holte Jacob Banks Anna Leone zurück auf die Bühne, um mit ihr «Kumbaya» zu spielen. Dieser Track, einer der herzerwärmendsten Songs seines neuen Albums «Village» - ein Duett mit der super talentierten Bibi Bourelly - stellte definitiv ein Highlight des Konzerts dar. Auch der Song «Slow Up» entfaltete seine ganze Wirkung im Raum und man hätte sich fast gewünscht, dass das Lied nie ein Ende nehmen würde.

Das Set überzeugte durch seine Vielfältigkeit an Songs und Stimmungen. Von melancholischen und gefühlvollen Songs, ein paar romantischen Melodien, bis zu bunten und fröhlichen Beats mit afrikanischen Einflüssen kam das Publikum voll auf seine Kosten. 

Natürlich wurden die bekannten Songs für das Ende der Show beibehalten. Im Finale klingelte «Unholy War», worauf nach forderndem Beifall der Zuschauer noch die Zugabe kam: «Chainsmoking». Dies war ein wunderbarer Abschluss der Show. Dieser Song bringt wirklich Jacob Banks einmalige Stimme so richtig zum Ausdruck und hinterlässt ein glücklich-sprachloses Publikum. 

Das brillante Markenzeichen von Jacob Banks ist seine warme und ausdruckssstarke Stimme. Im Bierhübeli hat er damit gepunktet und Akzente gesetzt.