Vollblutmusiker aus Indie-Austria

Konzertkritik: Velojet in der Roten Fabrik
Bildquelle: 
Velojet Website

Text von Thomas Hügli

 

Die geschätzten 50 Zuschauer im Saal waren begeistert. Schon nach dem ersten Song kassierte Velojet so heftigen Applaus, dass selbst die Band überrascht war, welch gute Stimmung sie soeben erzeugt hatte. Das Publikum wiederum blickte erstaunt um sich, bei dem Lärm, den der kleine Haufen Klatschender und Jubelnder verursachte. Die Band spielte sich direkt in die Gute-Laune-Stimmung der Leute, welche bereits zuvor dankbar von den Perfect Disaster Boys aus Zürich mit ihrem Lo-Fi-Freestyle-Rock aufgewärmt wurde.

 

René Mühlberger, Marlene Lacherstorfer, Elisabeth Neuhold und Michael Flatz aus Wien waren sofort mittendrin in ihrem Konzert und sie boten von Anfang an perfekt abgestimmte Musik, in ihrem ganz eigenen Psychedelic-Indie-Pop-Rock-Stil, geprägt von der Musik aus den 60ern und 70ern. Die Songs ihrer neuen Platte «Panorama» reissen mit, sind Ohrwürmer und haben wie zum Beispiel «Cold Hands» Hitpotential. Teilweise sind die Stücke etwas glattgeschliffen und gleichen ihren Vorgängern, wobei das nichts ändert am Unterhaltungswert des coolen Sounds, den die 4 auf der Bühne rockten. Berauschende Stimmen und verständlicher Text, Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug überzeugend und mit frischer Routine gespielt, machen die Band zu einer ganzheitlichen, professionellen Truppe.

 

Velojet beherrschen den Tempowechsel, schaffen es von langsam zu schnell, laut und leise zu variieren, ohne das Publikum zu verlieren, immer begleitet von prägenden Beats und Gitarrensolos. Solide, perfekt und mit jeder Menge Herzblut spielen sie einige Songs, die sie nach ihrer Aussage noch nie aufgenommen haben und verwandelten die Konzertbühne des Ziegel au lac an diesem ruhigen Donnerstagabend, in eine unerwartete Partylocation, in kleinem aber unglaublich energiegeladenem Rahmen.

 

Patrick Holenstein / Mo, 20. Jan 2014