Manson Flop - Zombie Top!

Konzertkritik: Marilyn Manson / Rob Zombie
Bildquelle: 
www.marilynmanson.com

Bereits vor Konzertbeginn sorgte die Ankündigung, dass Marilyn Manson vor Rob Zombie spielen würde, für ein gewisses Raunen in der fast ausschliesslich schwarz gekleideten Menge. Hat doch Manson durch seine zahlreichen Konzerte in der Schweiz eine grosse Anhängerschaft – im Gegensatz zu Rob Zombie, der noch nie in der Deutschschweiz aufgetreten ist. 

 

Kurz nach acht Uhr begann das Konzert von Marilyn Manson mit Schattenspielen hinter einem vor der Bühne gespannten Vorhang. Während der Show spielte die Band grössenteils Songs aus der erfolgreichen Trilogie «Antichrist Superstar», «Mechanical Animals» und «Holly Wood». Vom neuen Longplayer «Born Villain» schafften es gerade mal drei Songs in die Setlist und die vorhergehenden beiden Alben wurden ganz weggelassen. Trotz einem Best-Of-Set konnten Marilyn Manson nie wirklich Stimmung erzeugen. Die Songs wurden lustlos, unmotiviert und ohne Leidenschaft heruntergespult. 

 

Die Showelemente haben sich in den letzten Jahren nicht verändert und so erschien bei «The Dope Show» der gewohnte DRUGS-Leuchtschriftzug im Hintergrund. Ebenfalls das Podest zu «Antichrist Superstar» ist seit Jahren dasselbe. Die ziemlich schlechten gesanglichen Qualitäten und längere Kostümwechsel von Brian Warner, wie Manson bürgerlich heisst, zwischen den Songs, verschlimmerten den Auftritt noch zusätzlich. Nach einem sehr verhaltenen Applaus verliess die Band nach rund einer Stunde die Bühne. Im Background lief das von Marilyn Manson gecoverte «You’re So Vain» von Carly Simon. Wer Manson bereits live gesehen hat, weiss, diese Band kann viel bessere Konzerte geben als das in Basel. 

 

Rob Zombie beim Head-Banging. (Quelle: Facebook Rob Zombie)

 

Nach dieser lieblosen Show konnte es grundsätzlich nur noch besser werden bei Rob Zombie. Nicht wenige hatten jedoch nach Marilyn Manson genug und verliessen die zu rund zwei Drittel gefüllte St. Jakobshalle. Doch sie haben etwas verpasst, wie sich später herausstellte. 

 

Mit dem Intro vom Album «Educated Horses», «Sawdust in the Blood», startete auch die Show des Musikers und Filmregisseurs Rob Zombie. Im Hintergrund liefen andauernd Szenen aus Horrorfilmen – sowohl von Klassikern wie «Shining» als auch aus Filmen von Zombie selbst – und der Amerikaner sorgte auf der Bühne für ordentlich Stimmung. Während bei Marilyn Manson die Musiker eher in den Hintergrund gestellt waren, feuerten bei Rob Zombie der Bassist Piggy D. und die ehemaligen Manson-Mitglieder, Gitarrist John5 und Drummer Ginger Fish, dem Publikum ordentlich ein. Mit einer wild durchmischten Setlist aus Hits des Industrial Rockers sowie zwei Songs seiner früheren Band, White Zombie, konnte das vorhergehende Konzert um Weiten getoppt werden.

 

Nach einem teuflischen Solo des Gitarristen John5, welches durch Pentagramme und dem Cover von «School’s Out» des Ur-Schockrockers, Alice Cooper, im Hintergrund unterstützt wurde, beendete die Band die reguläre Setlist. Durch einen Trailer zum neuen Rob-Zombie-Fiilm «Lords of Salem», welcher im nächsten Jahr erscheinen wird, wurde die Zeit zur Zugabe überbrückt. Nach dem Hit «Dragula» verabschiedete sich Rob Zombie mit seiner Band in Glitzermänteln und mit Schweizerflagge vom Publikum in Basel. 

 

Während Rob Zombie eine überaus gute und trashige Horrorschow ablieferte, konnte der zweite Schockrocker, Marilyn Manson, bloss durch einen schlechten Auftritt schockieren. 

 

Bäckstage Redaktion / Mi, 12. Dez 2012