Kyla La Grange begeisterte in Zürich

Konzertkritik: Kyla La Grange
Bildquelle: 
Blue Balls

Das Plaza war bereits beim Auftritt des heimischen Singer/Songwriters Reza Dinally gut gefüllt. Mit seinen gefühlvollen und ruhigen Songs sowie seiner klaren Stimme wusste er die gut gelaunte Menge von der ersten Note an mitzureißen. Seine Songs ließen Raum zum Träumen und waren getränkt von Melancholie und großen Melodien im kleinen Gewand. 

 

Nach einer kleinen Umbaupause, welche, wie sich später herausstellen sollte, von der Band selber durchgeführt wurde, betrat Kyla La Grange nach einem kurzen Intro die Bühne des Zürcher Plazas mit dem Song «Woke Up Dead». Es ging direkt weiter in das Lied «Courage» sowie die aktuelle Single «Been Better», dessen Videoclip mit Tieren und großer bedeckter Tafel zu überzeugen mag. So tat dies auch Kyla La Grange vor Ort gleich selbst: bravourös und stimmlich sicher sang sie sich durch das Set, begleitet von einer Band, die sichtlich Spaß am gemeinsamen Musizieren hatte und des Öfteren ein schelmisches Grinsen austauschte. Die graziöse Sängerin bemerkte nach ein paar Songs, dass das Publikum bei den leisen Teilen der Songs andächtig schwieg um zuzuhören und bei den mitreißenden Sequenzen laut wurde, was ihr zufolge eine interessante Erfahrung war.

 

Obwohl eigentlich einige Songs offensichtlich eine größere Bühne erforderten, kamen andere in dem intimen Rahmen auf eine neue Art zur Geltung. Kyla La Grange und Band hatten sichtlich Freude am Auftreten und bedankten sich beim Publikum, indem sie jeden Song des Albums spielten sowie eine frenetisch bejubelte Zugabe den Zuhörern schenkte. 

 

Das Bild von Kyla La Grange als auf dem Boden gebliebene Künstlerin, die völlig in der Musik und den Texten aufgeht, ging selbst dann nicht zu Bruch, als sie nach dem Konzert selbst am Merchandising-Stand anwesend war und es sich nicht nehmen ließ, mit den Fans zusätzlich ein paar Worte zu wechseln. 

 

David Schaufelberger / Di, 27. Nov 2012