James Blunt auf «Who we used to be»-Tour in Zürich

Konzertkritik: James Blunt im Hallenstadion
Bildquelle: 
Bäckstage / ©Lisa Gosteli

Tors eröffneten am Freitag den Konzertabend. Die Indie-Pop Band aus England, brachte gleich super Stimmung ins ausverkaufte Hallenstadion und unterhielt das Publikum nicht nur mit ihren Songs wie «Happy enough», sondern auch mit viel Charme und Witz.

 

Pünktlich um 21.00 Uhr ging das grosse Licht aus und die erwarteten Bühnenlichter an. James Blunt brachte direkt mit «Beside you» und Saving a life» aus seinem aktuellen Album «Who we used to be», das im letzten Herbst erschienen ist, Stimmung in die Halle. Das der 50-jährige mit viel Humor und Selbstironie dienen kann, zeigte er nicht nur mit seinen humorvollen Beiträgen bei X (ehemals TWITTER), sondern auch am Konzert. Er werde den ganzen Abend nur die neusten Songs spielen, das Geld der Fans hätte er ja jetzt schon. Von Lachern bis hin zu irritierten Blicken war alles dabei im Publikum. Aber natürlich mussten die Fans nicht auf die ganzen Hits seiner 20-jährigen Karriere verzichten. Selbstverständlich standen Songs wie «Bonfire Heart», «Stay the night» und nicht zuletzt «You`re beautiful» auf der Setlist.

 

Fotos: Bäckstage / ©Lisa Gosteli

 

Zum wohl emotionalsten Moment des Abends kam es als er sich für «Dark Though» ans Klavier setzte, den Song hatte er für Carrie Fisher geschrieben, die Schauspielerin, die als Prinzessin Leia aus den «Star Wars»-Filmen bekannt war. Sie hatten sich 2003 angefreundet, er hatte eine Zeitlang bei ihr gewohnt und sein Debut-Album dort aufgenommen. In dem Song verarbeitete er Ihren Tod 2016.
Mit «Goodbye my lover» am Klavier blieb es noch etwas ruhiger. Im Publikum fielen viele Pärchen auf, die zu den ruhigen Liedern Arm in Arm mitwippten. Einige Male verwandelte sich das Hallenstadion bis in die obersten Ränge in ein Lichtermeer. Wer jedoch mit dem Gedanken ins Konzert ging, dass es sich um ein langweiliges Schnulzenkonzert handeln würde, wurde eines Besseren belehrt. Mit «Postcards» kam Tanzstimmung in die Halle. Das der in Verbier wohnhafte Brite keine Berührungsängste hat, stellte er während dem Slade-Cover «Coz I love you» unter Beweis, indem er eine Runde Crowdsurfing betrieb und sich vom Publikum durch die ersten Reihen tragen liess.

 

Das Hallenstadion auf den Knien

 

Auf der grossen Leinwand im Bühnenhintergrund unterlegten tolle Bühnenbilder passend die einzelnen Lieder, die beiden Seitenleinwände sorgten dafür, dass auch die hinteren Ränge etwas vom Briten sehen konnten.

 

Bei «Ok» wollte er das gesamte Publikum in den Knien sehen, wo nicht selten bei Konzerten maximal der vorderste Teil der Konzertbesucher den Künstlern den Gefallen tut und mitmacht, war es ein spezieller Anblick am Freitag den gesamten Stehplatz-Bereich bis zum Ende der Halle auf Knien zu sehen.

 

Mit «1973» endete ein bunter Konzertabend und entliess das Publikum in den Rest des Abends. Bereits sind zwei weitere Auftritte in der Schweiz für dieses Jahr bekannt. Am 30. August in Arbon und am 31. August in Spiez.

 

James Blunt versteht es live, das Publikum mit trockenem Humor und natürlich mit seinen Hits zu begeistern. Erstaulich, wie mühelos er eine Verbindung zu den Menschen schafft. 

 

  • Künstler: James Blunt
  • Genre: Pop, Songwriter
  • Datum: 1. März 2024
  • Location: Hallenstadion, Zürich

 

Lisa Gosteli / So, 03. Mär 2024