Dukush und Kejnu hypnotisierten untergründig

Konzertkritiken: Kejnu&Dukush am Soundabout
Bildquelle: 
Facebook von Kejnu / © Benjamin Hofer

Am zweiten Soundabout, dem Bandraum-Festival in Zürich, ging es nicht nur in die musikalische Breite, sondern auch in die geografische Tiefe – in den Bandraum von Dukush. Dort spielten die Gastgeber und Kejnu die Soundabout-Besucher im spärlich beleuchteten und grosszügigen Bandraum tief unter der Erde in Trance.

 

Die fünf Jungs von Kejnu veranlassten das mehrheitlich sitzende Publikum mit melancholischen Melodien und trägen Rhythmen zum Mitnicken. Der flächige und einheitliche Sound der erfahrenen Musikern lullte komplett ein, nur um durch ebenso kejnuanische Charakteristika immer wieder mit geballter Gitarren-Bass-und-Drum-Power die Besucher tief in die Sofas zu drücken. Die Band aus dieser Nähe zu erleben fuhr direkt unter die Haut.


Im gleichen Bandraum kam dann mit Dukush etwas mehr Licht ins Dunkel. Minimalistische Videoinstallationen harmonierten schön mit dem schleppenden Stil der Band. Die verträumte Stimme der Sängerin bezauberte und die triphopigen Beats der Drums bewiesen einen ganz eigenen Charakter, Piano und Gitarre rundeten das Erlebnis ab.

 

Mit einem kühlen Getränk aus dem Bandraumkühlschrank, sitzend in den Sofas, auf dem Boden oder stehend, fühlte man sich schon bald wie zuhause und nicht mehr wie in einem fremden Bandraum. Mit zwanzig bis vierzig Besuchern war eine schöne Balance zwischen intimer Nähe und entspannter Distanz zwischen Band und Publikum geschaffen.


Und hier gehts zu den Bands:

Dukush

Kejnu

Mathias Müller / Mo, 12. Mär 2012