Das Vorstadt-Sounds-Festival in Zürich Albisrieden hat etwas Gemütliches, fast ein wenig Pfadilager-ähnliches an sich. Obwohl die Infrastruktur an grössere Festivals angelehnt ist – Open-Air-Bühne, Hauptbühne, Festivalcafé, Essensstände – ist die Atmosphäre familiär. So sieht man zum Beispiel dem Jugendlichen hinter der Bar an, dass er ein freiwilliger Helfer ist.

Das Line-Up der Bands ist allerdings alles andere als amateurhaft. Vor allem auf der Hauptbühne stahlen am Freitagabend die allseits beliebten My Heart Belongs To Cecilia Winter die Show. Trotz ziemlicher Verspätung (20 Minuten) sangen sich die drei Exzentriker innerhalb von wenigen Momenten in das Herz des Publikums und der Saal füllte sich schnell.

Zahlreiches Publikum trotzt dem schlechten Wetter

Auch die Zürcher von Navigator gaben eine energiegeladene Performance auf der Hauptbühne ab. Es wurde gerappt, geschrien, gecovert und durch den Pegasus-Bassisten Gabriel Spahni als zweitem Frontmann gehörig eingeheizt.

Etwas «Vorstadt-mässiger» ging es draussen auf der Openairbühne zu und her. (Noch) etwas weniger bekannte Bands, wie die Winterthurer von The New Glasses oder Baba Shrimps, sorgten auf dem nassen Vorplatz der Pfarrei St. Konrad für Stimmung. Trotz für Mai unüblich kalten Temperaturen, liess sich das Publikum unter freiem Himmel nicht abschrecken und erschien auch dort zahlreich.

Preise beim «Glücksgüggel-Rad»

Im Festivalcafé spielten zwischendurch etwas speziellere Bands im intimen Kreise. Der sonstige Jugendkeller wurde für das Festival umfunktioniert und lud mit coolem Ambiente zum Lauschen ein. Am Freitagabend spielten Katharina Busch, Betapartner, What Josephine Saw und Lumières De L’Espace.

Ausserdem gab es für die Besucher eine Aussen-Bar und eine drinnen vor der Hauptbühne und das sogenannte «Glücksgüggel-Rad». Mit den gebrauchten Bechern von der Bar als Einsatz konnte man am Rad drehen und verschiedene Preise gewinnen. Der «Glücksgüggel» ist auch das Logo des Vorstadt Sounds-Festivals. Er hat dieses Jahr zwar wettertechnisch allen Beteiligten nicht so viel Glück gebracht, aber die Stimmung und das Herzblut das in das Festival gesteckt wurde, hat er definitiv «beflügelt».