Du entkommst Silent Hill nicht ...

DVD-Kritik: Silent Hill: Revelation
Bildquelle: 
Im Verleih von Ascot Elite

Heather Mason (Adelaide Clemens, «X-Men Origins: Wolverine») und ihr Vater Harry (Sean Bean, «Game Of Thrones») sind nach den Ereignissen in Silent Hill ständig auf der Flucht. Was vor Jahren in der Stadt passiert ist, hat Heather komplett verdrängt, bis sie als Teenager unvermittelt von Alpträumen geplagt wird. Als auch noch ihr Vater verschwindet und an der Wand der gemeinsamen Wohnung ein blutiger Hinweis auf Silent Hill prangt, wird Heather von ihrer Vergangenheit eingeholt. Es scheint, dass es vor der Geisterstadt kein Entkommen gibt. Also beschliesst Heather nach Silent Hill zu fahren und Harry zu suchen. Hilfe bekommt sie dabei von Vincent (Kit Harington, «Games Of Thrones»), aber auch der hat ein Geheimnis. In Silent Hill angekommen, muss sich Heather mit sich selbst auseinandersetzen. 

 

Bild 1: Herzlich wilkommen in der Stadt, in der du nicht sein willst. / Bild 2: Heather und ihr Vater Harry erleben bereits zum zweiten Mal, wie ungemütlich Silent Hill ist. (Mit Maus über Bild fahren.)

 

Silent Hill ist ein Computerspiel, auf dem schon der erste Film basierte. Dass jetzt, sechs Jahre nach dem ersten Film, «Silent Hill: Revelation» gedreht wurde, ist nachvollziehbar, denn der Film erzählt die Geschichte um die gequälte Seele Alessa, die in der Bergbaustadt tobt, konsequent weiter und bringt sie zu einem Ende. Oder doch nicht? Man kennt ja das Prinzip, dass einigermassen erfolgreiche Horrorfilme fortgesetzt werden. Im Fall von «Silent Hill: Revelation» ist das vertretbar, denn der Film macht Spass. Nicht zuletzt, weil die schön alptraumhaft-surrealen Settings und die altbekannten Figuren aus dem ersten Teil wieder mit dabei sind. Silent Hill ist noch immer ein absurdes Kabinett aus Figuren, die direkt aus der Hölle kommen. Zwar erreicht der Film nicht die Intensität des Originals, aber einige Szenen sind schön gruselig und die Story ist ebenfalls nicht unnötig in die Länge gezogen. Dafür wirken einige Figuren eher unfreiwillig komisch, zum Beispiel das Spinnenmonster, oder erinnern an die Cenobiten aus «Hellraiser», ohne deren schaurige Aura zu erreichen, aber die meisten Dämonen erfüllen ihre Funktion als Gruselelemente. 

 

Malcolm McDowell als kleines Zückerchen

 

Regisseur Michael J. Bassett ist noch nicht sehr erfahren im Regiestuhl, hat aber mit «Solomon Kane» und vor allem zwei Episoden der neuen Serie «Da Vinci’s Ghosts» doch einige Erfahrung sammeln können. Seine Darsteller führt Bassett durchaus geschickt durch den Film. Sean Bean ist sowieso meist eine gute Bank, wenn er besetzt wird. Aber die Entdeckung des Films ist Adelaide Clemens, die in einer Doppelrolle sowohl Heather als auch ihr Alter Ego darstellt. Die dreiundzwanzigjährige Australierin spielt das Martyrium von Heather sehr glaubhaft und erfüllt dabei nicht das Horrorklischee vom kreischenden Opfer. Das Highlight des Films ist aber der kurze Auftritt von Malcolm McDowell, ähnlich wie der Cameo von Bill Murray in «Zombieland», aber wie der Auftritt von McDowell genau aussieht, soll hier nicht verraten werden. 

 

Bild 1: Vincent ist auf verschiedene Arten an Heather interessiert. / Bild 2: In den Katakomben von Silent Hill ist die junge Frau aber auch sich alleine gestellt. (Mit Maus über Bild fahren.)

 

Das Horror-Genre definiert der Film zwar nicht neu und gewisse Szenen sind offensichtlich für die 3D-Auswertung geschrieben worden, aber einige Ideen sind durchaus witzig. Dazu bietet «Silent Hill: Revelation» auf alle Fälle unterhaltsamen sowie blutigen Grusel für Horrorfans. 

 

  • Silent Hill: Revelation (Frankreich / USA / Canada 2012)
  • Regie: Michael J. Bassett
  • Besetzung: Adelaide Clemens, Kit Harington, Sean Bean, Malcolm McDowel
  • Laufzeit: 95 Minuten
  • Verkaufsstart: 11. April 2012

 

 

Bilder: Im Verleih von Ascot Elite

 

Patrick Holenstein / Sa, 27. Apr 2013