Ein stilvolles Kämmerchen

Berlin: Die Dachkammer als Geheim-Tipp
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© Dachkammer Berlin

Im regnerischen Stadtnovember gibt es kaum besseres, als stundenlang Kaffee zu trinken und dabei die Welt draussen zu vergessen. Das Café Dachkammer ist der geeignete Ort dafür: Kleine Holztischchen, getrocknete Feldblumen in Hendrix-Ginflaschen und eine Beleuchtung, deren Lumen sich an einer Hand abzählen lassen. Hier möchte man sich in eine besonders dunkle Ecke setzen und einem Fremden die innersten Geheimnisse ins Ohr flüstern, oder einfach nur dem Regen zu schauen, der vor den grossen Fenstern aufs Kopfsteinpflaster fällt.

 

Ein Milchkaffee, der sich als Cappuccino tarnt, rundet die wohlige Atmosphäre ab. Wer nichts von Koffein hält, hat die Wahl zischen frischem Pfefferminz- oder Ingwertee und anderen herbstlich-angehauchten Kreationen wie Salbei-Mojito und Beerenpunch. Und die Dachkammer ist auch eine Speisekammer: Verführerischer Apfelkuchen, Nachos mit scharfem Dip, cremige Tomatensuppe - alles da, was der Magen begehrt. Wenn die Herbstmelancholie mal allzu schwer auf den Schultern wiegt, hat die Dachkammer ausserdem eine Cocktailkarte in petto, mit der die Welt mit Sicherheit wieder bunter wird. Schliesslich rafft man sich doch dazu auf, aus dem gemütlichen Dunkel wieder hinaus in den Alltag zu treten, blinzelt verstört, weil es noch immer oder bereits wieder hell ist und sucht vergeblich nach den Regenwolken am dämmrigen Himmel.

 

Informationen: Die Dachkammer 

 

Tamara Schuler studiert für zwei Jahre in Berlin und wird in unregelmässigen Abständen über das Leben und die Kultur in der deutschen Hauptstadt berichten. 

Tamara Schuler / Mi, 06. Nov 2013