Sauna, Rock und Vodka

Konzertkritik: Kensington im Eldorado
Bildquelle: 
www.kensingtonband.com

Der Temperaturunterschied betrug gefühlte 40 Grad. Während es draussen angenehm kühl war, schwitzten Band und Gäste in der Bar aus allen Poren. Trotzdem war allen klar, wo sie in dem Moment lieber waren – in der Sauna namens Eldorado, wo die holländische Band Kensington ihr Schweiz-Debüt gaben.

 

Kensington spielten vor allem Songs aus ihrem aktuellen – wenn auch nicht neuen – Album «Vultures», mit «Youth» und «Let Go», aber auch etwas ältere Stücke. Man merkte den vier Musikern die Freude am Spielen an und das Publikum honorierte es mit Tanzen, Jubeln und Mitklatschen. Das Besondere an diesem Konzert war wahrscheinlich, dass die meisten Besucher vorher noch nie etwas von Kensington gehört hatten, was auf Nachfrage des Sängers Eloi bestätigt wurde. Umso erstaunlicher, dass zum Song «Home Again» kräftig mitgesungen wurde, zumindest nachdem die Band im Vorfeld darum gebeten hatte.

 

Auch sonst stand den Indie-Rockern die Publikumsnähe – im kleinen Eldorado schon automatisch gegeben – sehr gut. Sie versuchten sich in ein paar Brocken Deutsch, animierten das Publikum zum Tanzen und Singen, machten Witze und liessen es sich auch nicht nehmen, zusammen auf der Bühne einen Vodka-Shot zu exen.

 

Nach nicht mal einer Stunde, und der Zugabe «Kilimanjaro», war die Show auch schon vorbei und die Band schneller von der Bühne als man gucken konnte. Das konnte ihnen jedoch niemand verübeln, nachdem Kensington auch bei den gefühlten 40 Grad alles gegeben hatten, und nach einer kurzen Erfrischung wieder zum Vorschein kamen um die Bühne abzuräumen und mit dem Publikum zu plaudern.

 

Das Konzert von Kensington war kurz, aber intensiv, und schliesslich waren wahrscheinlich auch alle Gäste froh, wieder in die kühle Abendluft zu gelangen und bereits in freudiger Erwartung auf das nächste Kensington-Konzert.

Seraina Schöpfer / Fr, 24. Jan 2014