Schön war´s am Dienstag-Abend auch in der gut besuchten «Hafenkneipe». Ian Constable präsentierte sein neues und damit zweites Mundart-Album «D’Schwiiz isch schön». Eine besondere Herausforderung: Der Musiker stand zum ersten Mal mit Band auf der Bühne. Das eine oder andere Lied gab er dann aber trotzdem solo zum Besten.

In den 15 Songs von der CD blickt der 31-Jährige Singer/Songwriter teils kritisch, teils amüsiert auf Zürich und den Rest der Schweiz. Die originellen, scharfsinnigen Texte sorgten vom ersten Moment an für gute Stimmung und viele Lacher. Mit den bekannten und zumindest den Zürchern sehr vertrauten Inhalten der Songs «Hippiekacke» und «Mit em Auto uf Züri» gingen die Stimmungswogen so richtig hoch. Obwohl Ian Constable mehrmals beteuerte, dass er kein Fan von Zugaben sei, liess er sich vom Publikum dann doch erweichen.

Fazit: ein gelungener Abend mit einem authentischen Musiker, toller Stimmung und einem interessanten Album.

Der Zürcher hatte sich spontan für ein kurzes Interview mit bäckstage bereit erklärt. 

 Du bist ja auf eher ungewöhnliche Art berühmt geworden und zwar via Myspace/Youtube.

Ian Constable: Stimmt. Ich habe 2006 nur so zum Plausch eine Myspace-Seite eingerichtet. Ich mache ja schon seit 1996 Musik. Früher habe ich auf Englisch gesungen, ich bin ja ein halber Engländer. Aber das Texten in Englisch begann mich irgendwann zu nerven. Also habe ich gedacht: Es wäre doch viel interessanter, in Mundart über mein Quartier zu schreiben. Hippiekacke war reiner Schabernack. Dann merkte ich, dass der Song funktioniert und ich begann, das Ganze seriöser zu nehmen.Dann erschien ein Bericht auf Ron Orp und im «Tages Anzeiger»..Ian Constable (lacht): …und dann ging der Hype erst richtig los. Innert weniger Tage hatte mein Video über 1000 Clicks. Damals kam gerade auch Sophie Hunger auf - und ich hatte tatsächlich mehr Clicks als sie. Das war verrückt. Erst ein Jahr später (2009) nahm ich das Video zu Hippiekacke auf. Danach ging es gleich nochmals rasant bergauf. Ich war total überrascht.Und jetzt ist dein zweites Album erschienen. Was hast Du für Erwartungen?

Ian Constable: Streng genommen ist es das Dritte. Mein erstes war in Englisch. Ich hoffe vor allem auf ein positives Echo – und dass mich der eine oder andere Radiosender spielt. Mein ganz grosser Traum wäre, im Sommer an einem grösseren Openair auftreten zu können.

Die Inspirationsquelle für dein vorheriges Album war vor allem Zürich. Wie viel Potenzial steckt noch im Thema «übers Quartier singen»?

Ian Constable: Mit diesem Punkt habe ich mich auch auseinandergesetzt. Deshalb habe ich meinen Blick nun von Zürich auf den Rest der Schweiz schweifen lassen. Für die neue CD habe ich 35 Themen verarbeitet, aus 12 ist etwas geworden. Die restlichen drei sind ältere, aber neu eingespielte Songs und insgesamt handelt nur ein Song von Zürich.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin gutes Gelingen und viel Erfolg.

Videomitschnitt von der Plattentaufe - produziert und zur Verfügung gestellt von Jörg Hennecke, www.yorkproduction.ch:

Das Video entstand im Rahmen des Gewinnspiels für Bands.

Ian Constable:

http://www.myspace.com/ianconstable